Der große Festumzug

Grandioser Festumzug bei Kaiserwetter.Das hat Burkhardtsdorf noch nie gesehen, so stand es in vielen Zeitungen und das sahen auch die über 20 000 Besucher des Festumzuges so.

Unsere Gemeinde kommt mit den Ortsteilen Meinersdorf, Kemptau und Eibenberg auf 6600 Einwohner. Ein Vielfaches war in der gesamten Festwoche zu Gast. Es sollen um die 50 000 Menschen gewesen sein.

An der Meinersdorfer Ortsgrenze startete der fast zwei Kilometer lange Festumzug. Die Meinersdorfer Musikanten führten den Zug an.

Eine gigantische Bildergeschichte mit 59 Schaubildern und 1700 Mitwirkenden, da war viel Logistik notwendig um alles reibungslos ablaufen zu lassen. Die Motive führten von der Besiedlung, dem Abt Burkhardt, dem Mittelalter bis zur Neuzeit. Wunderschöne Kostüme ,herrliche Pferde,schwitzende Darsteller in ihren dicken Kostümen ( speziell die Gruppe der Weihnachtsmänner ),wurden mit viel Beifall bedacht. Becher mit kaltem Wasser für die Darsteller und umgedreht Bier für die Zuschauer, so half man sich gegenseitig bei den heißen Temperaturen von immerhin 27°C. Bilder von der Pestepedemie, dem Bauernkrieg, aus allen Zeitepochen gab es Darstellungen. Zwischendurch immer wieder Musikkapellen, das Bergmusikkorps "Glück Auf" Olsnitz, der Spielmannszug Radeberg, eine Schalmeientruppe und dergleichen mehr.
Wenn die letzte Postkutsche gerade mal einen Stopp machte ,konnte man das Trompetensolo de Kutschers hören. Von 1723 bis 1911 fuhren die Kutschen durch Burkhardtsdorf. Zu jedem Bild könnte man kleine Anektode schreiben, das würde aber den Rahmen sprengen. Die Postmeilensäule seit 1721 im Kurfürstentum Sachsen im Einsatz, zeigte den Reisenden die Entfernung und Richtung zu ihrem Reiseziel . Im Sächsischen Regiment "Prinz Maximilian" 1764-1814 diente auch unser Volksheld Karl Stülpner. Der erste Weltkrieg, die Weimarer Republik /Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg wurden teils ernst aber auch auf die "lustige Art" dargestellt . Militärhistorische Vereine zeigten ihre Schmuckstücke auf zwei Rädern oder auch Ketten. Der Fahrer des Kettenfahrzeuges zeigte anschaulich, welch klasse Fahreigenschaften dieses Teil hat.
Plötzlich rief jemand: "Leute versteckt eure Frauen und Töchter ,die Russen kommen." Schallendes Gelächter war die Folge. Ein Motorrad mit Seitenwagen und einem großen roten Stern darauf. Dabei ein "Towarisch Ljeutnant" der sein Mg am Fahrrad befestigt hatte. Tja, und schon waren wir bei der 40jährigen DDR-Zeit angelangt.

Da ich ein Jahr vor der Gründung der DDR geboren bin, kann ich sagen, dass das Dargestellte zu dieser Zeit treffend war. Von den Kinder- und Jugendorganisationen, den LPG`s, den Volkseigenen Betrieben, die HO und der Konsum ( Einkaufsstätten in der ehemaligen DDR ) war alles verteten. Gut fand ich unseren Gesetzeshüter,den ABV ( Abschnittsbevollmächtiger ),der auf einem Moped "Schwalbe" daher kam. So ein Teil habe ich auch noch, Sonderausführung mit vier Gängen und 70 kmh schnell. Die heutigen Kleinkrafträder sind dagegen alles lahme Enten. Das mußte ich mal los werden !

Der Wende mit ihren Protesten, und Montagsdemos folgte am 1.1.99 der Ortszusammenschluss.

Nachhaltige Bilder vom Jahrhundert-Hochwasser riefen Erinnerungen wach. Ich hatte Spätschicht und war im Betrieb vom Hochwasser eingeschlossen. Aber das nur nebenbei.

Aus dem Markt Offingen, eine Partnerstadt von Burkhardtsdorf, lief eine Blaskapelle im Festumzug mit und erfreute die Zuschauer mit ihrer Musik.

Ein großer Block zeigte die Menschen unserer Gemeinde in der heutigen Zeit. Angefangen von den Kleinsten aus den drei Kindergärten, der Grundschule, dem Hort, die Evangelische Mittelschule usw. Eine rege Vereinstätigkeit hat auch zur Folge,das viele Jugendliche sich dort mit organisieren, einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen und nicht auf der Straße rumlungern.

Es war ein wunderschöner Festumzug, hervorragend organisiert, ohne Pannen( oder kleinere die niemand bemerkte ) und unsere unverwüstliche Daniela die den ganzen Umzug als Moderatorin begleitete und zu jedem der 59 Bilder was zu erzählen hatte.

Vielen Dank dafür, auch allen Darstellern, Organisatoren Feuerwehr, Sicherungskräften, den Frauen und Männern die für das leibliche Wohl sorgten ,und, und, und.